Höhle
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Höhle
von Lillian am 30.11.2014 18:23xxxxxxxxxxxxxx
Who honors those we love for the very life we live?
Who sends monsters to kill us, and at the same time sings that we will never die?
Who teaches us what's real and how to laugh at lies?
Who decides why we live and what we'll die to defend?
Who chains us?
And Who holds the key that can set us free...
Re: Höhle
von Shae am 23.02.2015 20:24Schon zu lange reiste ich mit meinem Bruder von Gegend zu Gegend
Zu lange das ich garnicht sagen konnte wie lange und wann es genau angefangen hat, eine Erinnerung die ich immernoch verdrängte
Wir fanden nach ein paar Tagen eine Höhle in der wir uns niederliesen und neue Kräfte zu sammeln .. zu mindest tat ich dies
Ich schlief gerade und hatte wieder einer dieser Alpträume von den Wesen die meinem Bruder und mir damals große Qualen zusetzten
In dem Traum spürte ich nur eine kalte Hand an meiner Kehle und eine andere an meinem Körper
Ich erinnerte nur wie ängstlich ich war und geweint hatte
Es war eine alte verblasste Szene aus einem Freundehaus in dem sie damals für eine kurze aber schreckliche Zeit war
Plötzlich hörte ich lauten Donner der mich sofort aus dem Schlaf riss und ich merkte wie unruhig ich war und aus der Höhle sah
Es regnete in strömen
Es dauerte nicht lange bis ich mich etwas panisch und verzweifelt nach meinem Bruder umsah
Re: Höhle
von Samael am 23.02.2015 20:36Ich saß auserhalb der Höhle und beobachtete die Umgebung. Shae brauchte dringend etwas Schlaf. Wir waren einfach schon zu lange auf Reisen.
Die Unruhe, die sie im Schlaf überfiel, zerrte auch an meinem Herzen und ich hatte Mühe, mich nicht von ihrer eigenen Angst anstecken zu lassen. Schon immer waren wir eng miteinander verbunden gewesen. Fühlten, was der andere Fühlte. Aber es beeinflusste uns nur selten.
Doch die Panik, die sie jedesmal wenn sie schlief, übermannte war so überweltigend, dass auch ich leicht zu zittern begann.
Als Shae endlich wieder erwachte, wandte ich mich der Höhle zu und schlich leise zu ihr. Vorsichtig legte ich ihr meine Hand auf die Schulter.
"Ruhig, Schwester. Ich bin bei dir." flüsterte ich ihr leise zu und zog sie in meine Arme.
"Sie werden dir nichts mehr tun können. Das werde ich nicht zulassen!" versprach ich ihr und wiegte sie vorsichtig in meine Arme. Noch immer hasste ich mich dafür, sie nicht hatte beschützen zu können.
Re: Höhle
von Shae am 23.02.2015 20:44Bei der plötzlichen Berührung zuckte ich heftig zusammen aber als ich dann die Stimme meines Bruders hörte schloss ich meine Augen und beruhigte mich wieder
Er zog mich schließlich in seine Arme und wiegte mich vorsichtig daran und ich drückte mich sofort an ihn und vergub meinen Kopf in seinen Armen
"Es tut mir Leid ich wollte nicht das du von all dem mitbekommst"
sagte ich in einem leisen Ton
"Ich wollte dich nicht beunruhigen ...verzeih mir"
Ich versuchte meine Träume und die Gefühle und die Gedanken dabei schon lange zu verdrängen doch ich schaffte es einfach nicht
Auch wenn all diese Geschehnisse schon so lange her waren kam es mir noch so aktuell vor als wäre es erst vor kurzem passiert
Schnell schlug ich mir all die schlechten Gedanken aus dem Kopf
Meinem Bruder ging es sicherlich auch nicht besser auch wenn er dies nie so sehr zeigte wie ich es tat und immernoch tue
Re: Höhle
von Samael am 23.02.2015 20:57"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen." flüsterte ich leise und streichelte sanft ihren Rücken. Shae war schon immer die Sensiblere von uns beiden gewesen, das war mir klar. Und natürlich waren mir auch ihre Bemühungen aufgefallen, ihr inneres vor mir geheim zu halten. Doch das, was diese Schweine ihr angetan hatten, war so grausam gewesen, dass ich es verstand das sie es noch immer aufwühlte.
"Ich bin für dich da, geliebtes Schwesterchen. Das weißt du doch." Noch einmal drückte ich sie etwas fester an mich und drückte sie dann leicht von mir, um in ihr Gesicht blicken zu können.
"Dir wird niemand mehr etwas zuleide tun. Das versprech ich dir." wiederholte ich noch einmal und wischte mit dem Daumen eine Träne aus ihrem Gesicht.
"Versuch etwas zu schlafen, Shae. Wenn du willst bleibe ich bei dir sitzen und halte deine Hand." Das hatten wir als Kinder immer getan, wenn die Angst in uns zu Groß geworden war.
Vorsichtig deckte ich sie wieder mit meinem Mantel zu und lehnte mich neben sie an der Höhlenwand. Leise begann ich für sie eines der Schlaflieder zu singen, die unsere Mutter uns früher immer vorgesungen hatte.
Re: Höhle
von Shae am 23.02.2015 21:08Als er mich dann leicht von sich wegdrückte erwiederte ich seinen Blick und sah ihm ebenso in das Gesicht
Als er mir meine letzte Träne von der Wange wischte versuchte ich schwach zu lächeln
Mir wurde jeden Tag immer mehr und mehr was eigentlich unmöglich ist klarer wie wichtig er mir doch ist und der Gedanke ihn je zu verlieren drückte mir fast die Luft ab deswegen versuchte ich nie an soetwas zu denken
"Und auch dir wird niemand etwas tun ... ich beschütze dich auch"
sagte ich und lächelte dann doch mehr
Auch wenn es wohl komisch für ihn anhören muss, ich war schließlich kein begnadeter Kämpfer so wie er aber was ich sagte meinte ich ernst egal wie naiv es klang
Mein Bruder erwähnte schließlich das ich doch weiter schlafen sollte zögerte ich und nickte schließlich
Samael sorgte sich schon um mein psychisches Wohl ..das er sich auch um das körperliche Sorgen machen muss wollte ich verhindern deswegen willigte ich schnell ein
Ich legte mich wieder hin und zog seinen Mantel an sich und schloss schließlich meine Augen wieder und als er anfang Lieder von unserer Mutter zu singen lächelte ich beruhigt
Doch gleichzeitig merkte ich dabei auch wie sehr ich Mutter vermisse
Re: Höhle
von Samael am 23.02.2015 21:23Als Shae endlich wieder eingeschalfen war, blickte ich zu ihr hinab. Sie war so klein, so zerbrechlich. Wie konnte es auch nur ein Wesen auf dieser Welt geben, das ihr Weh tun wollte?
Vorsichtig strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete es. Diesesmal schien sie keine Albträume zu haben.
Ruhig lag sie da und atmete regelmäßig. Wie gern würde ich jetzt sehen, was sie träumte. Doch ihre Träume waren allein ihre Welt. Dorthin konnte ich ihr nicht folgen. Und es war gut so.
Sie würde mich beschützen, hatte sie gesagt. Und ich wusste, dass sie es auch so meinte. Doch der Gedanke, sie zu verlieren war für mich unerträglich. Am liebsten würde ich sie in einem rießigen Turm einsperren und niemals jemanden auch nur in ihre Nähe kommen lassen. Sie war das wichtigste, was ich hatte. Das einzige, was ich liebte.
Sie zu verlieren, wäre mein Tod.
Müde lehnte ich mich gegen die Höhlenwand und sah hinaus. Der Regen prasselte unablässig gegen den Fels und dröhnte laut in meinen Ohren.
Re: Höhle
von Shae am 23.02.2015 21:33Die Stimme meines Bruders wurde immer leise als ich vom Schlaf gepackt werde und schließlich einschlief
Ich war wohl noch ziemlich erschöpft von dem herum reisen
Mein Schlaf war ruhig und die Alpträume liesen mich so ziemlich in Ruhe
Eine Weile lang schlief ich sogar durch und als der Regen langsam aufhörte wurde ich schließlich wach
Ich öffnete meine Augen und sah zuerst zu meinem Bruder auf der an der Höhlenwand gelehnt dasaß
Ich stand schließlich auf und lief zum Höhleneingang und blieb dort stehn und dachte noch nicht mal daran einen Schritt weiterzugehen
Ich würde nie weggehen ohne es meinen Bruder wissen zu lassen
Ich betrachtete fasziniert die platschnassen Bäume und Pflanzen um die Höhle herum
Das Mondlicht drängte sich schließlich durch die dichten Bäume und beleuchtete den Platz vor der Höhle
Dann wagte ich mich doch einen Schritt heraus aber immer im Blickfeld meines Bruders
Ich streckte meine Arme etwas aus und ließ das Mondlicht auf mich scheinen
Re: Höhle
von Samael am 23.02.2015 21:41Als nach eingien Stunden Shae wieder erwachte, folgte ich ihr schweigend mit den Augen als sie aufstand. Ich vertraute ihr. Sie würde mich nicht verlassen.
Müde schloss ich kurz die Augen und war wohl etwas weg gedämmert, denn als ich sie das nächste mal öffnete stand meine Schwester im strahlenden Mondlicht und schien zu tanzen.
Es hatte etwas Magisches ans sich.
Leise erhob ich mich und ging zum Höhleneingang. Ohne auch nur ein Wort zu sagen beobachtete ich sie und Lächelte dabei leicht.
Ich bewunderte Shae insgeheim. Trotz allem, was ihr wiederfahren war hatte sie es geschafft, sich eine so kindliche Reinheit zu bewahren. Es wärmte mir das Herz, sie so aufgeblüht und....glücklich zu sehen.
Ich wünschte mir nur, dass wir irgendwann irgendwo einen Ort finden würden, an dem sie sicher war. An dem ich sie immer so befreit und ohne Furcht sehen konnte. Sie hatte sich einen solchen Platz in der Welt mehr als nur verdient.
Re: Höhle
von Shae am 23.02.2015 21:49Als mein Bruder mir schließlich folgte und beim Höhleneingang stehn blieb drehte ich mich nicht zu ihm um
Seine Anwesendheit zu spüren reichte und sagte mir bereits alles
Ich konnte meinen Blick nicht vom Horizont abwenden
"Es ist schon so lange her seit dem ich so einen schönen Vollmond gesehen habe"
sagte ich leise aber so das man es dennoch verstehen konnte
Es war so ungewohnt das mir das helle Licht des Mondes kurz in den Augen brannte und ich mehrmals meine Augen zukniff
Meine Gedanken begangen schließlich um unsere Reise zu kreisen
Wo wir uns überhaupt gerade befanden wusste ich garnicht und irgendwo wollte ich es auch nicht wissen
Ich vertraute meinem Bruder so oder so blind und würde ihm bis in die tiefste Hölle folgen
Dennoch habe ich sehr viel in letzter Zeit nachgedacht und mich Dinge gefragt die meinen Bruder sicher sehr wütend machen würde wenn er diese aus meinem Mund hören würde