Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
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Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Levi am 03.01.2015 20:29Schau mir in die Augen
Nicht nur, dass der grimmige Herr auf die Tischkante schlug und so fast einen Lachkrampf bei Levi auslöste, jetzt ging die freundliche Dame auch noch auf eben diesen Herren zu und versuchte ihn zu wecken. Dies lag jedoch nicht in der Macht der hübschen Angestellten, nicht solange Levi seine Finger im Spiel hatte.
Dieser war jedoch gleich mit etwas anderem beschäftigt, mit der Hypnose des Schankherren. Schon beim ankommen an der Theke blickte der Dämon seinem Gegenüber tief in die Augen und versetzte ihn in Trance, jetzt fehlte nur noch der Befehl. Sehr bestimmt, aber dennoch leise, sagte Levi nun: „Sobald ich auf meinem Platz angekommen bin, wirst du deiner Schankmaid den überfreundlichen Befehl erteilen, sich zu mir zu Gesellen, sich den restlichen Abend frei zu nehmen und dafür den doppelten Tageslohn bezahlen."
Ebenso unbekümmert wie auf dem Hinweg, ging Levi nun an seinen Tisch zurück, nur das er dieses mal ein noch breiteres Grinsen auf den Lippen hatte als zuvor. Als er an der Schankdame vorbei ging flüsterte er kurz und kaum hörbar: „Bis gleich..."
Nach wenigen weiteren Schritten setzte er sich mit einer ritualartigen Geste auf eben die Stelle, von der er wenige Augenblicke zuvor aufgestanden war und nahm seine alte Position ein.
?Niemand ist Niemand und wäre Jemand Niemand, dann wäre Jeder Jemand ein Niemand und Niemand wäre ein Jemand...."
Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Lilou am 03.01.2015 20:42Das Ekelpaket ließ sich einfach nicht aufwecken. Lilou war irgendwann dazu übergegangen, ihn zu kneifen, anstatt zu rütteln, was ihr eine diebische Freude bereitete. Es war irgendwie befriedigend, ihn ein wenig pisacken zu können, ohne sich vor Konsequenzen fürchten zu müssen. Doch trotz aller gemeinen Versuche, ihn wieder wach zu bekommen, schnarchte der schwitzende Saufbold weiter vor sich hin und tat nicht dergleichen, seine Augen zu öffnen.
Lilou war schon drauf und dran, ihm ordentlich eine drüber zu ziehen, als sie der Windhauch einer vorbeieilenden Person gleichzeitig mit zutraulich gewisperten Worten von ihrem Vorhaben abhielt. Verdutzt schaute sie dem eigenartigen Kerl hinterher. Hatte er tatsächlich "bis gleich" gesagt? Mit ungläubig geweiteten Augen wandte sie langsam den Blick gen Tresen, wo Leonard sie mit einem abwesenden Grinsen bereits zu sich heran winkte. Lilou folgte natürlich sogleich, konnte jedoch kaum glauben, was sie nun zu hören bekam. Sie vergewisserte sich ganze fünf mal, ob sie wirklich richtig verstanden hatte, bevor Leonard sie ungehalten, aber noch immer mit einem debilen Lächeln im Gesicht fort scheuchte. Irgend etwas war hier im Busche, doch Lilou hatte gelernt, zu gehorchen, weshalb sie sich ziemlich irritiert auf den Weg zu ihrer neuen Verabredung machte. Sie setzte sich ohne ein Wort auf den gegenüberliegenden Stuhl, verschränkte die Arme vor der mageren Brust und starrte ihn mürrisch an, bevor sie sich ihm auf dem Tisch entgegen lehnte und leise zischte. "Was habt Ihr mit ihm gemacht?"
Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Levi am 03.01.2015 20:5350 - 50
Eigentlich funktionierte alles wie am Schnürchen, lediglich die Reaktion darauf hatter er siich anders gewünscht. Der mürrische Herr lag nach wie vor mit dem Kopf auf seinem Tisch, der Schankwirt hatte seiner neuen Kameradin, auch wenn sie sich wohl nicht so sah, für den Abend frei gegeben und er hatte eine hübsche Gesprächspartnerin.
Die Angestellte war gereizt und schien den Braten zu wittern. „Ich?" antwortete Levi hoffnungslos überspielt und so sarkastisch wie er nur konnte. Dabei lehnte er sich provozierend, so weit zurück wie es ging und konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. „Meine Hübsche...wollt ihr etwas Wein?"
Nicht im Traum kam er darauf ihr direkt aufs Brot zu schmieren wer er war, was er konnte oder was das sollte. Geheimnisse machen doch eine solche Unterhaltung erst amüsant. Das einzige was er noch tun musste, bevor er es später vergaß, war denn Herren auf dem Tisch zu wecken. Dies geschah mit einem weiteren Schnippen seiner Finger, auf dass ein „Ah mein Kopf" einige Tische weiter folgte.
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Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Lilou am 03.01.2015 21:06Lilou kommentierte seine Gegenfrage lediglich mit einer gehobenen Braue. Sie lehnte sich wieder zurück und musterte ihn erneut. Natürlich hatte er seine Finger im Spiel! Anders konnte es nicht sein, dafür kannte sie Leonard mittlerweile einfach zu gut. Und nach der eindrucksvollen Demonstration von vor einigen Minuten war klar, dass dies nicht das einzige Kunststückchen war, welches ihr Gegenüber drauf hatte. Andererseits... Worüber regte sie sich eigentlich auf? Er hatte ihr damit einen freien Abend samt doppelter Entlohnung beschert und lud sie noch dazu zum Trinken ein. Also eigentlich alles ganz wunderbar, wenn es sie nicht so geärgert hätte, dass er sie sich erschlichen hatte. Sie wollte keine Zeit mit ihm verbringen und er hatte sich über ihre Wünsche hinweg gesetzt. Nun gut, sehr deutlich war sie wiederum nicht gewesen, wenn man es genau nahm, hatte sie ja eigentlich nur Leonard vorgeschoben. Selbst Schuld, kleine, dumme Lilou!
Sie seufzte leise, nickte jedoch, als er ihr den Wein anbot. "Gern."
Dennoch war ihr nach dieser Aktion ganz gewiss nicht danach, auf Kuschelkurs zu gehen, weshalb sie mit leicht arrogant gerecktem Kinn fragte: "Nun, da ich Euch für diesen Abend nicht länger zu Diensten bin, sondern Eure Begleitung... darf ich offen mit Euch sprechen?"
Das plötzliche Erwachen des Grabschers wunderte sie nun schon gar nicht mehr, weshalb sie es einfach ignorierte, um ihrem edlen Spender, nicht das gefühl zu geben, sie würde auch weiterhin auf seine kleinen Spielchen anspringen.
Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Levi am 03.01.2015 21:17Offen sprechen....
Frauen überraschten den Dämon doch immer wieder, egal ob es die seiner eigenen Art waren oder die einer anderen. So schien die enorme Freundlichkeit sehr schnell gewichen und an ihrer statt war jetzt eine Kombination aus Distanz und eine gewisse Kälte in der Aura der jungen Dame. Genau diese Änderung machte die Schankdame noch interessanter, vor allem weil sie „offen" mit ihm sprechen wollte.
„Wein lockert die Zunge." lachte der Gaukler und schob den Wein mit dem Fuß herüber. „Bedient euch doch."
Anschließend nahm er die Beine vom Tisch, lehnte sich nach vorn und stütze mit beiden Händen sein Gesicht auf der Tischplatte ab.
„Sprich offen meine Schöne."
Levi war unglaublich gespannt was jetzt folgen würde und starrte die Dame mit nicht blinzelnden Augen und einem manischen Grinsen an.
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Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Lilou am 03.01.2015 21:30Ohne ein Zeichen der Missbilligung über die doch recht eigenwillige Weise, wie man ihr den Wein reichte, nahm sie diesen entgegen und schenkte sich den Becher so voll, wie es nur irgend möglich war. Als er schließlich die Beine vom Tisch nahm, war sie dennoch ein wenig erleichtert, denn es brachte Platz in ihrem Blickfeld und sie hatte nicht länger das Gefühl, eingesperrt zu sein.
Was genau sie ihm da "offen" zu sagen gedachte, war ihr bis zu diesem Zeitpunkt, an dem er sie von gegenüber anstarrte wie ein totes Reh selbst noch nicht so ganz klar gewesen, sie wollte einfach nur sicher gehen, dass sie hier nicht weiter das devote Weibchen spielen musste, wenn er sie schon zu diesem Stelldichein zwang.
Bevor sie also sprach, nahm sie einen Schluck Wein, der den Becher zur Hälfte leerte, bevor sie ihm wieder in diese merkwürdigen Augen sah, die offenbar noch immer nicht geblinzelt hatten.
"Warum tragt Ihr diese lächerliche Bemalung im Gesicht? Damit würde sich nicht einmal die schäbigste Hafenhure aus dem Hause trauen."
Lilou wusste, dass ihre Worte absolut ungehörig, wenn nicht sogar unverschämt waren, und dennoch konnte sie sie nicht zurück halten. Sie hatte das Bedürfnis, ihn zu reizen, weil er selbst sie so reizte.
Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Levi am 03.01.2015 21:41Ein Spielzug nach dem anderen.
Seine neue Bekanntschaft erwies sich als immer lustiger. Sie trank, ebenso wie er es tat und schien mit ihrer „offenen Sprache" lediglich einen Nerv bei ihm treffen zu wollen. Der Vergleich zwischen ihm und einer Dame, welche ihren Körper zum Verkauf bot, löste seine Haltung in schallendem Lachen auf. Er musste sich dabei aufrichten, da er so heftig lachte, dass er sorge hatte er könnte sonst ersticken. Etwas derart freches hatte ihm lang Niemand mehr an den Kopf gedonnert.
„Also zunächst einmal, ist das Weiße keine Farbe, sondern meine Haut."Stellte er fröhlich fest, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. „Außerdem stehen mir die roten Muster um die Augen doch wunderbar." Tatsächlich es für ihn nur den Grund, dass er sich schon immer mit dieser Bemalung im Gesicht, dem Lippenstift und der seltsamen Frisur im Spiegel sah...wahrscheinlich hatte seine Mutter damit angefangen als er die Ablenkung beim stehlen gab.
„Ich hoffe die Antwort war nicht zu enttäuschend." setzte er noch schnell hinten an, bevor er den Wein fasste und beherzt aus dem Gefäß trank...wer braucht schon Becher.
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Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Lilou am 03.01.2015 21:55Und wieder zuckte Lilou zusammen. Das Lachen kam unerwartet. Was genau sie erwartet hatte, konnte sie nicht einmal genau benennen... vielleicht einen Wutanfall, der sich gewaschen hatte, vielleicht sogar eine Ohrfeige oder irgendeinen Fluch, der sie in ein Kaninchen verwandelte, dass er dann verspeisen würde... Auf jeden Fall kein Gelächter, weswegen sie ihn nun ansah, als hätte er nicht mehr alle Bommeln an der Mütze. Dennoch schob sich einer ihrer Mundwinkel etwas unsicher nach oben und gipfelte in einem schiefen Grinsen - sein Lachen war doch recht ansteckend.
Irgendwann fing er er sich wieder und Lilou trank erneut, während er sich erklärte. Nicht sonderlich aufschlussreich, aber zumindest warf er ihr ein paar verbale Brotkrumen zu, auf die sie sich auch sogleich stürzte.
"Ihr seid also einfach... ein wenig extravagant.", stellte sie - nun ohne jegliche Wertung fest und runzelte kurz darauf die Stirn. "Und Eure Haut ist tatsächlich so bleich? Ihr solltet öfter in die Sonne gehen.", meinte das blasse Mädchen mit den Sommersprossen und bemerkte sogleich, dass sie da wohl besser vor der eigenen Tür kehren sollte, was ihr ein kleines Lachen entlockte. Dennoch musterte sie seinen Teint im weichen Kerzenlicht auch weiterhin, denn solche weiße Haut hatte sie wirklich noch nie gesehen. Ob sie sich irgendwie anders anfühlte? Kälter vielleicht?
((Ich krieg gleich erstmal Besuch und weiß noch nicht, wie spät es wird. Bisher hats aber echt enorm viel Spaß gemacht! Ich freu mich auf die Fortsetzung später oder morgen. ))
Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Levi am 03.01.2015 22:09Ein kleines Lachen
Es war spannend zu beobachteten wie sich das Gemüt der Rothaarigen änderte. Erst war sie ganz im Dienst und strotzte vor Freundlichkeit und höflichen Manieren, dann versuchte sie vergeblich ihn aus der Reserve zu locken und das vorläufige Ende bestand aus einem kurzen auflachen, was wohl der Ironie zu schulden kam, dass gerade sie ihn blass nannte.
„Nun auch die Sonne würde da nicht helfen, da wo ich herkomme habe ich nicht viel davon gehabt und jetzt ist es zu spät." Eine flüchtige und heitere Antwort, in einer solch abstrusen Situation. Die Angestellte hatte sich zwar noch nicht vorgestellt, aber sie taute anscheinend langsam auf...das war gut da sich Levi eine neue Idee in den verschrobenen Kopf setzte.
„Wie heißt du eigentlich, durstige Schankdame?"
Wenn die Unterhaltung so weiterlief wie bisher, hatte der Dämon zwei Ideen wie es weiter gehen könnte. Entweder wollte er mit ihr im Bett landen, oder sich mit ihr fort stehlen. Eine Dame mit einem Hang zum Wahnsinn und einem gesunden Durst durfte nicht in dieser Einöde versauern...hoffentlich sah sie es auch so.
(Ich kann das nur zurück geben. Ich freu mich :) )
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Re: Taverne "Zum Güldenen Fuchs"
von Lilou am 04.01.2015 04:00"Es ist nie zu spät für was auch immer.", erwiderte Lilou im Brustton der Überzeugung und wusste selbst nicht so recht, wo sie diese Sicherheit hernahm. Vermutlich war es einfach eine Art von Urvertrauen, die ihr auch die Jahre nicht hatten nehmen können. Dennoch fügte sie etwas weniger enthusiastisch hinzu: "Dann kommt Ihr wohl aus dem Norden..." Der Norden bestand in den Köpfen der meisten Dorbewohner - und so auch in Lilous - aus Kälte, Finsternis und fürchterlichen Kreaturen, die einen in den endlosen Nächten heimsuchten. Kein schöner Ort. Keiner, an dem jemand sein wollte, dem sein Leben lieb war.
Dass der Fremde mittlerweile von der üblichen, ehrenwerten Personen gegenüber unabdinglichen, förmlichen Anrede abwich, war ihr gar nicht aufgefallen. Zu oft kam es vor, dass Gäste im Dilirium ihren Anstand vergaßen und damit auch ihre gute Kinderstube. Und selbst wenn sie es bemerkt hätte, wäre es nicht bedeutender gewesen als eine lästige Fliege, die einen am Einschlafen hinderte.
"Mein Name ist Lilou Assani, Herr.", erwiderte sie nicht ohne Stolz. Ob sie wirklich stolz auf diesen Namen sein durfte, war fraglich, stand er doch nur auf einem kleinen Schildchen, das an dem Korb angebracht worden war, in dem man Lilou vor der Kirche abgestellt hatte.
"Und mit wem habe ich das... Vergnügen, Herr?", fügte sie noch hinzu, ohne den Schalk in ihrem Nacken im Geringsten im Zaum zu halten.