Gemach von Eskil
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Gemach von Eskil
von Eskil am 26.12.2014 00:22Nachdem ich vom Übungsplatz gekommen war, hatte ich dem Küchenjungen Bescheid gegeben, er solle eine Schale kaltes Wasser und etwas mehr Bier mit bringen. Etwas später kam er zu mir in mein Gemach und wir tranken und lachten wie üblich. Wir saßen vor dem großen Fenster, aus welchen man einen wunderbaren Blick auf den Garten hatte. Gut erinnerte ich mich an die Tage meiner Kindheit zurück an welchen ich mit meinen Schwestern dort gespielt hatte.
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Nachdem der Junge gegangen und meine Hände gut versorgt waren, sah ich leicht verträumt mit einem Becher in der Hand auf den Mond, der nun am hellsten aufleuchtete. Mein Herz begann etwas schneller zu schlagen, aus Freude den Söldner bei mir zu empfangen. Mehr als ein kurzes Gespräch erhoffte ich mir nicht, denn er hatte nicht den Eindruck gemacht, als würde er hin und wieder auch einen Burschen für die Nacht zu sich zu nehmen.
Ich hörte Schritte vor der Tür und ein leises Klopfen. "Hinein", antwortete ich lächelnd und sah zum älteren Mann. Sein Becher stand bereit.
Re: Gemach von Eskil
von Duncan am 26.12.2014 00:31Ich hatte mich um Schatten gekümmert und meine Übungen verkürzt durchgeführt. Später war noch immer Zeit dafür. Prinzen lies man nicht warten
Pünktlich erschien ich vor dem Gemach des jungen Prinzen. Ich klopfte an und betrat den Raum. Das Lächelnde Gesicht des jungen Mannes erwartete mich zusammen mit meinem versprochenen Becher.
"Exzellenz! " grüßte ich leise und neigte den Kopf. Erheitert zitterte mein Mundwinkel.
Meine Kapuze legte mein Gesicht in tiefen Schatten
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe
Re: Gemach von Eskil
von Eskil am 26.12.2014 00:51Mein Lächeln wurde breiter und ichtrat mit seinem Becher in der anderen Hand auf ihn zu.
"Ihr dürft mich ruhig Eskil nennen, während wir trinken. Selbst dem Küchenjungen ist dies erlaubt.", meinte ich mit sanfter Stimme. Ich hielt ihm den Becher hin und nahm einen Schluck von meinem Bier. Es war mir ehrlich gesagt immer etwas zu fiehl mit solch hohen Namen genannt zu werden. Ich war weder mein Vater noch meine Mutter. Lediglich der Tromfolger, sollte meine Mutter nicht erneut heiraten oder eine meiner Schwester zu ihrer Nachfolgerin ernennen.
Re: Gemach von Eskil
von Duncan am 26.12.2014 00:59"Ganz wie ihr wünscht. Mir soll es recht sein."
Ich nahm den Becher an mich und roch an dem Inhalt.
"Besser als das Bier in der Schenke. Und bedeutent besser als der Wein, den man hier trinkt."
sagte ich leise und prostete ihm zu.
"Danke für die Einladung, " sagte ich leise und beugte mich vor.
"Eskil"
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Re: Gemach von Eskil
von Eskil am 26.12.2014 01:10Ich nickte mal wieder und biss mir leicht verspielt auf die Unterlippe.
"Da bin ich euerer Meinung.", stimmte ich ihm zu, "Ich konnte den Wein schon drei Tage nachdem ich ihn trinken durfte nicht mehr sehen. Deswegen bringt auch der Junge das Bier."
Ich beugte mich evenfalls etwas vor und lachte leise. "Danke, dass Ihr meine Einladung angenommen habt", gab ich zurück und setzte mich auf die Fensterbank. Der Raum wurde allein vom Licht des Mondes, welches in Massen durch die Fenster flutete, erleuchtet und es schien jedes ach so kleine etwas schön erscheinen. "Ach wenn es wahrscheinlich nur wegen dem Getränk ist", murmelte ich und trank erneut aus meinem Becher.
Re: Gemach von Eskil
von Duncan am 26.12.2014 01:25"Spielt es eine Rolle, warum man irgendwo hingeht?" Fragte ich belustigt.
"Es ist kein Verbrechen, ein gutes Getränk zu schätzen." Ich lehnte mich gegen die Wand.
"Und ich nehme mal an, dass euch auch nur eher die Neugierde zu der Einladung verleitete."
Ich nahm einen kräftigen Schluck aus meinem Becher und sah Eskil nachdenklich an.
"Gestattet ihr einem alten Mann wie mir die Frage, was es ist, was eure Neugier weckt?"
Ich legte meinen Kopf schief und meine schwarzen Augen bohrten sich fast in die seinen.
"Im Vergleich zu euch kann ich nichts Unterhaltsames oder schönes sagen oder tuen, was euch die Langeweile nimmt."
Erneut führte ich den Becher an die Lippen. Keine Sekunde ließ ich sein Gesicht aus den Augen.
"Ihr seit eurer Mutter überraschend ähnlich." Viel es mir plötzlich auf.
(Ich hau mich erst mal hin. Wünsch dir noch ne gute Nacht)
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Re: Gemach von Eskil
von Eskil am 26.12.2014 11:47Ich sah ihn etwas wortlos an, mein Lächeln immer noch ehrlich auf den Lippen.
"Nun, ich bin ein junger Prinz, habe noch nicht viel erlebt und kenne nur das Leben in diesem Schloss", fing ich an, mein Blick war wie an seinem gefesselt, "Ihr hingegen seit bestimmt schon viel rumgekommen und könntet mir von ein paar Erlebnissen berichten." Dann lachte ich leise. "Ihr braucht mich nicht zu unterhalten und etwas schönes müsst ihr mir auch nicht bieten. Ja, mir ist oft langweilig, aber nur von dem schönen und unterhaltsamen Dingen", meinte ich und meine Stimme war am Ende fast wie ein Geflüster.
Ich schluckte etwas. Meiner Mutter ähnlich? "Ich nehme das mal als Kompliment", gab ich höflich zurück, "Jedoch empfinde ich nicht wirklich so. Wenn Ihr meine Schwestern, meine Mutter und mich in einen Raum zusammen seht, dann würdet Ihr das eher zu meinen Schwestern sagen und mich vergessen." Ich seufzte und mein Lächeln schwand. Ich fühlte mich manchmal nicht zugehörig. Mir lag teilweise dieses ganze Prinengetue überhaupt nicht und dieses Leben war mir zu viel und zu wenig. "Früher wünschte ich mir oft in einer normalen Familie zu leben, ein einfaches Leben zu führen. Doch ich versuche etwas hieraus zu machen.", erzählte ich leise und lachte über mich selbst, "Entschuldigung. Ihr müsst mich für ein verwöhntes Kind halten." Ich nahm einen erneuten Schluck und legte meine freie Hand auf meinen Schoß. Ich kam mir so lächerlich vor.
(Hab da schon geschlafen :3 Morgen )
Re: Gemach von Eskil
von Duncan am 26.12.2014 12:16Stumm hörte ich ihm zu.
//Ganz die Mutter.// dachte ich bei seinen Worten.
In seinem Blick lag ebenso die gleiche Einsamkeit wie in ihrem. Nur mühsam konnte ich mir ein Schnauben verkneifen.
Diese beiden wussten nichts über wahre Einsamkeit. Nichts über echtes Leid.
Ich stellte meinen Becher ab und blickte hinaus in die Nacht.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur ein atmendes Wesen gibt, das euch vergisst."Sagte ich leise ohne ihn anzusehen.
"Also wollt ihr von der Welt erfahre?" Wechselte ich das Thema.
"Ich bin kein Barde und auch kein Gelehrter Mann. Ich bin ein Mann des Schwertes." Ich blickte auf ihm hinab.
"Ich kann von solchen Dingen berichten. Oder von den Raubzügen der Orks. Oder wie der hohe Elfenfürst von seinem eigenen Sohn hintergangen wurde." Meine Mundwinkel zuckte.
"Ich kann euch von Orten berichten, wo es niemals Sommer wird. Und on Kerkern und Folterkammern." Kurz dachte ich darüber nach.
"Und von Verrat." Flüsterte ich und sah zu den Sternen.
Ja von Verrat wusste ich eine Menge. Wütend ballte ich die Hand zur Faust.
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Re: Gemach von Eskil
von Eskil am 29.12.2014 15:35Ich sah zum Söldner hoch und hörte ihm zu. Jedoch war ich leicht abgelenkt. Das Mondlicht machte seine abgehärteten Gesichtszüge noch attraktiver als Duncan sowieso schon war. Aber ich musste mich zusammen reißen. Es konnte ja nicht jeder Mann auf mich stehen. Und ich war mir ziemlich sicher, dass er in mir nur ein Kind sah.
Ich trank einen weiteren Schluck und stellte den fast leeren Becher weg, mein Blick ruhte weiterhin auf ihm. Ich hörte deutlich die Wut in seiner Stimme, als er von Verrat sprach. Normalerweise hätte ich zurück geschreckt und mich gekonnt davon distanziert, jedoch tat ich etwas, was er vielleicht als unangemessen sehen würde. Leicht zögernd legte ich meine Hände auf seine, die nun zu Fäusten geworden waren und sah in sein Gesicht. "Erzähl mir vom Elfenfürsten und seinem Sohn", meinte ich leise und lächelte ihn beruhigend an.
Re: Gemach von Eskil
von Duncan am 29.12.2014 22:17Stumm nickte ich und dachte kurz nach. Dabei sah ich auf seine Hände, die meine hielten. Ich sagte jedoch nichts dazu.
//Er ist wirklich wie die Königin. Auch sie will mir Trost spenden.// dachte ich und sah wieder in die Nacht.
"Es ist jetzt ungefähr zehn Jahre her, da war ich mit ein Paar.... nennen wir sie mal Freunde, geschäftlich bei den Elfen. Eigentlich ging es darum, ihnen bei einigen Grenzstreitigkeiten zu unterstützen. Mit im Gefolge war eine fremde, wunderschöne Frau."
Bei der Erinnerung an sie konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Das sie ärger bedeutete wussten wir alle.
"Nun, der Elfenprinz war ein strammer, kräftiger Bursche. Man konnte ihn durchaus als Attrativ bezeichnen. "
Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern.
"Nunja sei es wie es sei. Der gute Prinz verliebte sich in die hübsche, kleine Fremde."
Mein Mundwinkel zuckte über dieses Klischee.
"Und sie wusste genau, was für ein Brautgeschenk sie wollte. Der Elfenfürst besaß einen schwarzen Edelstein, den er stets am Hals trug. Ein hübscher, kleiner Klunker. Den wollte sie. "
Nachdenklich sah ich ihm in die Augen.
"Das Problem war nur, das dieses Kleinod den Elfen als heilig gallt. Angeblich war ein Stück Seele eines großen Gottes darin eingeschlossen. Doch es gelang der Hexe, dem verliebten Trottel davon zu überzeugen, ihr diesen dummen Stein zu bringen."
Liebe tat schon die eigenartigsten Dinge. Aber in diesem Fall spielte wohl Magie keine wirklich kleine Rolle.
"Es kam wie es musste und der Prinz warb Schwerter an, um seinen Vater zu zwingen ihm den Stein und somit auch das Gebiet zu zusprechen." Erneut zuckte ich mit den Schultern.
"Nunja er zahlte gut, doch sein Vater zahlte besser. Die meisten liefen zu ihm über. Es war ein Bruderkrieg, wie er im Buche steht. Man hatte sehr schnell den Überblick verloren, wer für wen kämpfte. Verrat war an der Tagesordnung. .Schließlich jedoch gelang es dem Fürsten unter hohen Verlusten seinen Sohn zu bezwingen. Die Hexe wurde hingerichtet und der Prinz wegen Hochverrat angeklagt. Da seine Mutter jedoch für ihn flehte wurde er nur Verbannte. Sie starb kurz darauf."
Als ich mich daran erinnerte, konnte ich mir ein leises, freudloses Lachen nicht verkneifen.
"Dieser dämliche Stein jedoch ging verloren. "
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe