Springbrunnen
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Springbrunnen
von Lillian am 30.11.2014 18:18xxxxxxxxxxxxxxxx
Who honors those we love for the very life we live?
Who sends monsters to kill us, and at the same time sings that we will never die?
Who teaches us what's real and how to laugh at lies?
Who decides why we live and what we'll die to defend?
Who chains us?
And Who holds the key that can set us free...
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 20:05Die Sonne ging auf und ich saß mit dem Rücken am Springbrunnen gelehnt da und beobachtete das Spektakuläre treiben. In meiner Hand hielt ich einen Schlauch schweren, roten Weines und nahm hin und wieder große Schlucke.
Die nacht über hatte ich versucht zu schlafen, doch es war mir nur für wenige Stunden gelungen. Ein furchtbarer Schmerz hatte mich aus meinen Schlaf geweckt und nun versuchte ich ihn im Wein zu ertränken.
Nun saß ich seit zwei Stunden schon hier drausen und hing meinen eigenene Gedanken nach. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
In mein Ohr klang das freudige Lachen eines längst verstorbenen Volkes. Alte Freunde winkten mir, dass ich zu ihnen auf die andere Seite kommen sollte. Doch noch war meine Zeit noch nicht gekommen.
Erneut nahm ich einen tiefen Schluck aus dem Weinschlauch und blickte in den Himmel.
Ein altes Lied kam mir in den Sinn. Es berichtete von den Großen Taten vergangener Zeiten und dem Fall meiner Heimat. Es war das letzte Lied, das in meiner eigenen Sprache gesungen wurde.
"Do Vah kin, Do vah kin. Nal ok zin...." sang ich die schwere, von Krieg und Tod durchzogene Ballade eines sterbenden Volkes.
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe
Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 20:19Ich ging hinunter in den Palastgarten und hoffte den älteren Mann dort zu finden. Wie es schien hatte ich mehr als nur eine Kopfwunde davon getragen, denn ich humpelte etwas und mein Rücken schmerzte. Im Garten herum laufen, hörte ich jemand singen. Es war wie ein stechender Schmerz in meinen Ohren. Dieses Lied. Ich kannte es aus meinen Traum. //Nein, bitte nicht!//, flehte ich und folgte dem Klang der mir bekannten Stimme.
"Duncan?", fragte ich hieser, als ich den kapuzenbedeckten Kopf sah. Ich humpelte auf ihn zu, blieb jedoch kurz hinter ihm stehen. Ich hatte keine Angst sein Gesicht zu sehen, doch ich hoffte es war nicht das Gesicht aus meinem Traum. "Nehmt bitte die Kapuze ab."
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 20:32Als ich die Stimme des Prinzen hörte, verstummte ich.
//Wahrscheinlich muss ich erst wirklich Sterben, damit ich etwas einsamkeit hier genießen kann.//
dachte ich verbittert und neigte meinen Kopf leicht ihm zu.
"Es ist kalt und ihr seit verletzt, Prinz Eskil. Ich glaube nicht, das es eure Mutter gut heißen wird, wenn ihr euch hier draußen aufhaltet und euch den Tod holt." sagte ich. Zu meinem großen Ärger klang meine Stimme kratzig und wütend. Es lag nicht in meiner Absicht, ihn vor dem Kopf zu stoßen. Doch meine Unfähigkeit von vergangem Tag kratzte noch immer stark an meinem Stolz.
Schwerfällig erhob ich mich. Mein Körper schmerzte noch immer von den Strapazen der vergangenen Stunden. Doch ich wusste, das der Schmerz vergehen würde. Das tat er immer.
Leicht vorgebeugt und mich am Stein des Brunnens festhalten wandte ich mich ihm zu. Dabei jedoch hielt ich meinen Kopf gesenkt, so das er mich nicht betrachten konnte.
"Geht euch erholen und Gesund werden. Und lasst einem alten Mann seinen Frieden."
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe
Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 20:51"Es ist mir egal. Soll der Tod mich ruhig holen wollen. Meine Zeit ist noch nicht gekommen.", entgegnete ich zwar heiser, doch willensstark. Seine Stimme verschreckte mich nicht und nicht mal blinzeln tat ich.
Als er sich erhob, merkte uch ihm an, dass er Schmerzen hatte und sein Gesicht verbag. Sollte der Traum doch Recht behalten?
"Ich bin gesund und euren Frieden könnt ihr im Tod haben.", gab ich etwas sauer zurück, "Und nun zeigt mir euer Gesicht oder ich entferne die Kapuze selber!" Ohne es zu bemerken wurde meine Stimme herrisch und befehlend. So hatte ich noch nie geklungen. Doch ich wollte mich nicht entschuldigen. Ich wollte mich geirrt haben.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 21:04Freudlos lachte ich über seine Worte auf.
"Ihr wollt mir befehle erteilen, kleine Nymphe?" fragte ich ihn erheitert. Ich war respektlos und genau das wollte ich sein. Respektlos, Verhasst, Verstoßen. Das war mein Leben und genau so wollte ich es auch. Noch immer lag der Sorgenvolle, mitleidige Blick seiner Mutter schwer auf mir. Und ich hasste sie dafür!
"Was habt ihr davon, mich zu betrachten?" fragte ich weiter provokant.
"Wollt ihr Gewissheit, das es noch immer der Unterhaltsame, alte Mann ist, der sich unter den Schatten dieses Mantels verbirgt?"
Meine Stimme war kalt wie Eis. Mein Zorn, den ich zu unterdrücken schon so lang versuchte, hatte sich ein Ventil geschaffen.
"Gut, wie der kleine Prinz wünscht!" flüsterte ich voller kalter Wut und riss mir die Kapuze vom Kopf.
Ich wusste, das die Wunden sich schwarz verfärbt hatten und sich die Haut faulig von der Stelle löste, an dem sich für gewöhnlich das Ohr eines Mannes befinden musste.
"Seht gut her, Prinz Eskil!" fauchte ich leise. Und hätte ich einen Spiegel gehabt, hätte ich sehen können, wie das alte, kalte Feuer in ihnen zurück gekehrt war, das bereits einmal meine Seele hatte verbrennen wollen.
"Ich hoffe doch sehr, das meine Gestalt euch die Langeweile etwas nimmt!"
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe
Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 21:19Ich merkte wie ich vor Wut bebte. Es war kein verdammter Traum gewesen. Ich sah ihn sein Gesicht, merkte seinen Zorn, seine Kälte. Doch ich sah nicht weg, war nicht erschrocken. Ich war wütend.
Langsam merkte ich eine Kälte, die mein Herz erfasste und es sich wie stillstehend anfühlte. Doch wieso atmete ich noch?
"Denkt ihr es geht mir um meine Langeweile? Um Unterhaltung?", fragte ich ihn kalt. Ich war wie ausgewechselt. Meine Körperhaltung, meine Stimme, mein Gesichtsausdruck. Alles kalt.
"Euch zu bemittleiden steht mir nicht zu. Ich habe auch nicht vor", sprach ich ohne zu blinzeln weiter, der Schmerz war nun auch wie verflogen. Der kleine Junge war ausgesperrt. "Euch Befehle zu erteilen steht mir nicht zu. Ich bin nicht euer Herr, noch werde oder will ich es hemals sein. Ich seit ein freier Mann."
Plötzlich brannte meine Brust und ich riss mein Oberteil hinunter. Die Haut über meinem Herz war schwarz verfärbt. Es brannte wie kaltes Feuer.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 21:42Innerlich wie eine wilde Bestie tobend versuchte ich verzweifelt, mich nicht auf ihn zu stürzen um ihm das noch schlagende Herz heraus zu reißen. Ich kannte diesen Zorn schon so lange ich lebte. Er war mein stärkster Verbündeter. Doch ich würde ihn nicht gegen einen Wehrlosen Jungen richten. Diese Wut war nur für meine Feinde reserviert.
Langsam brachte ich meine Gefühle wieder unter kontrolle. Schaffte es, meine Maske wieder aufzusetzten.
Als der junge Mann vor mir zusammenbrach, fuhr ich erschrocken zusammen. Einen Herzschlag später war ich bei ihm betrachtete ihn eingehend. Etwas dunkles, schweres schlug in seiner Brust. Geübt streifte ich meinen Handschuh ab und berührte die brennende Haut.
"Bleibt ganz ruhig, Prinz Eskil." sagte ich sanft und holte aus einem kleinen, schwarzen Beutel die Wurzel einer Drachenblume. Das letzte Überbleibsel einer alten Zeit. Sie war das magischste, was ich besaß und konnte so gut wie jedes Gift, jeden Fluch und jede Wunde heilen.
Ohne zu zögern schon ich mir die Wurzel in den Mund und zerkaute sie. Dann nahm ich einen kleinen Schluck Wein, um sie bekömmlicher zu bekommen.
Mit dem Finger versuchte ich, ihn den Brei einzuflößen, doch der Prinz weigerte sich verhemmt den Mund zu öffen. Kurzerhand presste ich mit der Hand seine Kiefer auseinander und legte meine Lippen auf die seinen. Auf diese weise gab ich ihm die Heillige Pflanze zu schlucken. Danach richtete ich mich wieder auf und strich mit dem Finger einige Strähnen aus seinem Gesicht. Ich fühlte, wie er siich wieder beruhigte.
"Der Tod steht euch nicht gut zu Gesicht, Prinz Eskil" sagte ich sanft.
"Und auch wenn ihr mich noch immer begleiten wollt. In das Reich der Schatten werde ich euch nicht mit nehmen. Denn ihr seit für die Lebenden geschaffen."
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe
Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 22:03Schweratmend sank ich zu Boden. Solch starken Schmerz hatte ich noch nie gespührt.
//Mach das es aufhört!// brüllte ich gedanklich als ich Dunken erblickte. Er versuchte mir nach einer Weile etwas einzuflösen, doch ich konnte meinen Mund nicht öffnen. Ich hatte meine Zähne zu sehr zusammen gebissen. Unerwartet öffnete er meinen Mund etwas gewaltsam und im nächtest Augenblick spührte ich seine Lippen auf meinen, auch wenn nur kurz. Ich schluckte das widerlich schmeckte Zeug und versuchte mich zu beruhigen. Nach einer Weile erlöschte das Feuer immer mehr und der Schmerz ließ nach. Ich hätte mich bedankt, doch meine Stimme blieb weg.
Bei seinen Worten nickte ich zustimmend und mich überkam ein höllischer Durst. Ich sah zu ihm hoch und lächelte schwach. Er hatte Recht. Zu den Lebenden gehörte ich und der Tod konnte noch lange auf mich warten.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 22:22Stumm half ich nach einer kleinen Weile Prinz Eskil auf und bugsierte ihn auf einer der kleinen Steinbänke, die wohl überall hier standen. Dann nahm ich meinen Umhang ab und legte ihn dem jungen Mann um die Schmalen Schultern.
Zum ersten mal fiel mir jetzt erst wirklich auf, wie jung er noch war.
Schweigend holte ich den Weinschlauch und reichte ihn dem jungen Mann.
"Hier trinkt, Prinz Eskil. Es wird euch wärmen und die bösen Erinnerungen nehmen."
Schweigend beobachtete ich ihn dabei, wie er in kleine Schlücke trank. Kurz blickte ich zum Schloss empor und dachte darüber nach, seine Mutter zu holen. Sie würde ihm besser helfen können, als ich. Doch mir sagte der Gedanke gar nicht zu, ihn jetzt für auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Und die Schande antun, von mir getragen zu werden wollte ich ihm auch ersparen. Wenn er sich etwas beruhigt hatte, würde ich ihn jedoch in seine Gemächer bringen. Irgend ein Diener würde es wohl geben, der die Königin benachrichten würde.
Erneut spürte ich das kalte, mordende Monster, das in mir ruhte, gegen seine Ketten ankämpfen. Doch dieses mal gelange es mir besser, es wieder tief in meiner Seele zu versiegeln.
"Geht es euch etwas besser, Prinz Eskil?" fragte ich ihn vorsichtig und betrachtete ihn eingehend.
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe