Springbrunnen
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Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 22:45Ich ließ mir auf und zur Bank helfen. Ich nahm den Weinschlauch, den er mir hin hielt und lächelte kurz, ehe ich in kleinen Schlücken trank. Es tat gut und vertrieb die restliche Kälte aus mir, ebenso half auch sein Umhang den ich festhielt und enger um mich zog.
Irgendwie hoffte ich er würde meiner Mutter nichts sagen. Erstens wollte ich sie nicht noch mehr beunruhigen und ihr nicht auch einen weiteren Grund schenken, mich und meine Schwestern von hier weg zu nehmen.
Bei seiner Frage nickte ich lächelnd. "Ja", krächzte ich leise. Kurz sah ich weg. Meine Stimme war noch da, doch ob es gut war... Ich klang fürchterlich und sah wahrscheinlich auch so aus. Den Schlauch gab ich ihm wieder und wusste nicht recht, was ich nun tun sollte. So blickte ich Duncan wieder in die Augen. Seine wirkten nicht mehr allzu kalt, was mich beruhigte, meine strahlten wieder wie es sich gehörte. Wären sie wieder glanzlos, so würde ich mich kurz verlieren und jemand anders werden, den nicht einmal meine Mutter kannte.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 22:56Ich nickte bei seiner Antwort. Das war gut. Die Kraft und die Farbe kehrte in seine Glieder zurück.
Vorsichtig lehnte ich mich gegen den Springbrunnen und blickte in das klare, kalte Wasser.
"Ich werde bald wohl das Reich der Nymphen verlassen." sagte ich nach einer Weile, sah jedoch weiter ins Wasser.
"Und eure Mutter wünscht, mich zu begleiten." sagte ich leise schnaubend. Noch immer gefiel mir diese Idee überhaupt nicht.
"Wir werden ins Gebirge gehen. Jene Wölfe von gestern kommen von dort."
Ich wusste nicht, warum ich ihm das erzählte. Es waren Informationen, die er nicht brauchte.
"Und eure Mutter wünscht eine Unterredung mit den Orks. Sie erhofft sich eine Allianz mit ihnen." langsam wandte ich mich dem jungen Prinzen wieder zu.
"Was meint ihr zu diesem Vorhaben eurer Mutter, Prinz Eskil?" fragte ich ihn interessiert.
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe
Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 23:24Mein Blick senkte sich leicht. Ich hörte ihm zu und überlegte. Kurz blitzte das Bild aus meinem Traum auf. Er mit der Leiche meiner Muuter in den Armen. Ich krallte mich etwas in den Umhang und atmete tief durch.
"Ich habe ein schlechtes Gefühl was das betrifft", antwortete ich nach einer kurzen Zeit der Stille. Ja, ich mochte den Gedanken nicht beide in eventueller Gefahr zu wissen. Ich hatte über die Orks gelesen, er hatte mir damals Geschichten erzählt. Sie gefiehlen mir nie.
"Ich weiss nicht direkt warum, aber ich denke keiner von euch sollte gehen", sprach ich leise und sah zögernd zum Söldner, "Es ist wahrscheinlich das ich mich irre, aber ich würde es nicht ertragen auch nur einen von euch zu verlieren." Wir wären verloren, wenn Mutter sterben würde. Ich war noch nicht bereit ihren Platz einzunehmen, geschweige denn einer meiner Schwestern.
"Ich hatte einen Traum.", sagte ich und schloss kurz die Augen, "Ihr mit der Leiche meiner Mutter in den Armen, euer Gesicht..." Meine Stimme brach und ich schluckte etwas.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 07.01.2015 23:35Bei seinen Worten fixierte ich seine Augen nur noch stärker. Mein Leben hatte mich gelehrt, böse vorahnungen nie zu ignorieren. Und auch mir war klar, das es den Tod meiner Herrin bedeuten würde, wenn sie mich begleiten würde.
Doch ich musste gehen. Hatte keine andere Wahl. Dafür war meine Schuld zu groß.
"Ich verstehe eure Sorge, mein junger Freund. Auch mir behagt der Gedanke nicht, sie durch das halbe Feenreich zu schleppen." kurz dachte ich über dieses kleine Problem nach.
"Ich werde mir diesbezüglich etwas einfallen lassen. Das verspreche ich euch."
Erneut blickte ich in das klare Wasser des Brunnens. So lange es dem jungen Prinzen nicht besser ging, würde sie ihn ohnehin nicht verlassen. Vielleicht lag darin der Schlüssel für mein Problem.
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Re: Springbrunnen
von Eskil am 07.01.2015 23:54Ich nickte etwas. "Ich bin mir sicher, dass euch etwas einfällt.", murmelte ich. Doch was war mit ihm? Er würde sicherlich gehen, aber der Grund war mir nicht klar. Er fühlte sich doch nicht schuldig für das was mir passiert war! Er trug keine Schuld. Nein, ich hätte nicht einfach so weiter in den Wald reiten sollen. Es war meine Schuld gewesen.
Zwar wusste ich nicht ganz warum, doch ich hatte Angst ihn nie wieder zu sehen. Er hatte mir gesagt, er würde mich mitnehmen, wenn seine Aufgaben erfüllt wären. Doch was war, wenn er in der Ausübung...? Nein, daran durfte und wollte ich nicht denken.
"Was kann ich tun, um euch davon abzuhalten trotzdem hin zureiten?", fragte ich und versuchte mich aufzurichten, was auch irgendwie klappte. Auf wackeligen Beinen ging ich auf ihn zu und signalisierte ihm mir nicht zu helfen. Aus willensstarken Augen bluckte ich ihn an und blieb dicht an ihm stehen.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 08.01.2015 00:07Als er auf mich zutrat und mir direkt in die Augen blickte wusste ich, das er es mir nicht leicht machen würde. Warum auch immer schien er Angst zu haben, das mir etwas geschehen würde.
Als er bei mir stand legte ich ihm meine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht.
"Macht euch um mich keine Sorgen, Prinz Eskil." sagte ich leise und richtete mich ganz auf.
"Ich habe mit den Feen keinen Streit. Sie werden mich auf meiner Reise nicht behelligen." kurz zuckte mein Mundwinkel in dem Versuch zu Lächeln.
"Was die Orks angeht." sprach ich weiter und ließ meine Hand wieder sinken. Langsam trat ich einen Schritt zurück und lehnte mich wieder gegen den Brunnen.
"Ich bin ihnen in Vergangener Zeit hin und wieder begegnet." erklärte ich und sah ihn wieder direkt in die Augen.
"Ich kenne sie und ihr Land und sie kennen mich. Von allen Kriegern, die eure Mutter aussenden könnte, wäre meine Chance es bis zu ihren höchsten Führern zu schaffen wohl am Größten."
Und sollte ich wieder erwarten doch auf meiner Reise den Tod finden, ließ ich niemanden zurück, der um mich trauern würde.
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Re: Springbrunnen
von Eskil am 08.01.2015 17:38Ein kleines Lächeln überzog meine Lippen. "Ich mache mir deshalb keine Sorgen. Ich bin mir sicher, dass von allen Männer Ihr der letzte stehende sein würdet.", sagte ich und ließ meinen Blick nicht von seinen Augen weichen. Immer noch wirkten sie fesselnd auf mich. Sie gleichten schwarzen Edelsteinen.
"Aber was ist, wenn ihr nicht von dem höchsten Führer zurückkommt?", fragte ich ihn mit ernster Stimme und och ging einen halben Schritt auf ihn zu, "Ihr sagt immer wieder, ihr würdet mich mitnehmen, wenn eure Aufgaben im Dienste meiner Mutter vollendet sind. Doch wenn euch etwas zustößt, werde ich für den Rest meiner Tage hier verrotten und ehe ich das zu lasse, beende ich lieber mein Leben." Leicht musste ich schlucken und mein Lächeln verschwand.
Ich schüttelte meinen Kopf und sah beschämt weg. "Vergebt mir. Ich wollte nicht...", versuchte ich leise zu sagen, verstummte jedoch. Ich ging ein bis zwei Schritte weiter auf ihn zu, lehnte mich an sein gesundes Ohr und flüsterte: "Vergebt mir." Einen sanften, doch sehr kurzen Kuss platzierte ich auf seiner heilen Wange und trat schnell zurück, ehe ich mich umdrehte und zum Gehen ansetzte. Irgendwie hoffte ich, er würde mich am gehen hindern.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 08.01.2015 18:15Der Kuss des Prinzen iriitierte und verwirrte mich. Was war das für ein Spiel, das er hier spielte?
Natürlich wusste ich bezüglich seiner Neigungen bescheid. Er hatte es mir ja selbst mehr oder weniger gesagt.
Doch ich verstand nicht, warum er auf einmal sich so auf mich fixierte. War es ihm so wichtig, das ich nicht ging, das ihm kein Mittel zu teuer war um mich hier zu behalten?
Ich hatte in seinen Augen trauer und Schmerz erkennen können. Und Angst.
Sehr viel Angst.
Was sah er in einem alten Mann, das es ihn so sehr zu verwirren schien?
Sah er in mir einen Funken dieses Lebwächters? Oder den einzigen Weg die Zwänge seines Seins zu entkommen?
Ich wusste darauf keine Antwort. Und das weckte erneut den alten Zorn in mir.
Ein paar mal holte ich tief Luft, um mich wieder zu beruhigen.
In meinem Geiste flammte erneut Ihr Bild auf und ich schloss gequält die Augen.
//Vielleicht stecken in seinen Handlungen auch ganz andere Gründe.//
Suchte er in mir vielleicht verzweifelt eine Verwande Seele? Jemand der ihn den rechten Weg weißen könnte?
Eine art Vaterersatz? War es das, was er in mir zu erkennen sich wünschte?
Wenn ja, hatte er eine sehr schlechte Wahl getroffen. Ich konnte ihm zeigen wie er andere töten konnte. Wie er erkannte, ob Menschen Logen oder die Wahrheit sprachen. Kurz, wie er wie ich wurde.
Doch ich konnte ihm nicht zeigen, wie er zu dem Mann wurde, der tief in ihm schlummerte. Das lag auserhalb meiner Möglichkeiten.
"Ihr solltet vorsichtiger sein, Prinz Eskil, wem ihr eure Vertrauen und eure Gunst schenkt." sagte ich leise und blickte auf seinen Rücken.
"Es bringt euch keinen Frieden, wenn ihr euch zu sehr an einem Mann wie mir bindet. Ich werde euch verlorenes nicht ersetzten können. Und ich werde euch nicht auf all euren Wegen führen können." sprach ich weiter und wandte mich ab.
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Re: Springbrunnen
von Eskil am 08.01.2015 19:04Als ich erneut seine Stimme hörte, blieb ich stumm stehen und schloss kurz die Augen. //Wir werden uns noch früh genug wieder sehen//, schallten seine Worte aus meinem Traum.
"Es geht mir nicht um verlorendes.", widersprach ich ihm leise, "Ich habe mich von ihm verabschiedet und er wartet auf der anderen Seite auf mich." Ein leichtes Lächen überwältigte meine Lippen, auch wenn nur für kurze Zeit.
"Ich schätze euren Rat, doch ich bin der Herr über meine Taten. Was ich tue, tue ich ohne Hinterdenken oder andere Dinge... Es war nur ein Kuss auf die Wange. Wie ich euch berichtete habe ich Männern mit weit aus niedrigerem Wert als der eure gegeben. Meinen Körper... Meine Worte..." Kurz blieb ich stumm und drehte mich zaghaft zu ihm um. "Weder suche ich einen Ersatzvater noch einen Wegleiter. Ich suche keine Seele, in die ich Vertrauen stecken kann noch mich selbst darin suche.", sorach ich weiter und sah ihn schließlich an. Ich erkannte Verwirrung, Ahnunglosigkeit, vielleicht auch Selbstzweifel.
"Ihr seid ein guter Mann, wie sehr ihr mich auch vom Gegenteil zu überzeugen versucht." Ich holte tief Luft und ging wieder auf ihn zu. "Wenn ihr denkt, ihr wärt nicht gut für mich, kann ich es euch nicht übel nehmen. Jeder urteilt anders über sich selbst. Und sollte es daran liegen, dass ihr in dieser Hinsicht kein Interesse für mich hegt, entschuldige ich mich und lasse euch in Ruhe." Wieder schluckte ich und legte zögernd meine Hand auf seine heile Wange. "Ich weiss nicht warum, aber ihr wecjt etwas in mir, was bisher nur ein Mann geschafft hat. Ihr sollt ihm nicht als Ersatz dienen, lediglich sollt ihr mich nicht auch noch verlassen.", flehte ich und meine Stimme wurde zum Ende hin leiser.
Re: Springbrunnen
von Duncan am 08.01.2015 20:06Schweigend stand ich da und blickte ihm in die Augen.
Seine Worte ließen mich gänzlich an meinen Verstand zweifeln. Er sah mich in einem Licht, in dem ich mich nicht erkennen konnte. Hielt mich für jemanden, der ich nun einmal nicht war.
War nun ich hier der Träumer oder doch der junge Prinz?
Es störte mich nicht wirklich, das er scheinbar etwas tiefere Gefühle, als angebracht waren, für mich hegte. Ich sah nichts schändliches darin, wenn ein Mann einen anderen Mann begehrte. Doch ich begriff nicht, warum ich es war, der sein Begehren erregte. Man konnte mich wirklich nicht als besonders anmutig oder attraktiv bezeichnen.
Langsam nahm ich seine Hand, die noch immer sanft meine Wange berührte und ließ sie etwas sinken.
"Eure Worte ehren mich, Prinz Eskil." sagte ich leise und blickte ihm weiter in die Augen.
"Doch ich kann euch nur Raten, euer Herz nicht an mich zu verschwenden." sprach ich weiter und betrachtete dabei seine schmalen Finger. Kurz ging es mir durch den Kopf, wie leicht sie doch zu brechen wären.
"Ich schätze durchaus eure Gesellschaft, Prinz Eskil. Doch ich empfinde nicht so für euch, wie ihr scheinbar für mich."
langsam ließ ich seine Hand los und sah ihn wieder in die Augen.
Kurz verschwamm sein Gesicht vor mir und Sie blickte mich an. Fast schon konnte ich ihre sanfte Stimme hören. Spürte wieder den Dolch, den sie mir in meine Brust gerammt hatt.
Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und verdrängte ihren Geist wieder zurück in die dunkelsten Winkel meiner Seele.
"Ich Liebe oder Begehre niemanden." sprach ich leise zu mir selbst.
"Denn mein Herz ist schon seit sehr langer Zeit Tod."
Ich bin müde geworden. Meine Augen haben viel gesehen. Meine Ohren haben viel gehört. Ich gehe dorthin, wo ich alle wiedersehe, die ich gesucht habe